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Juli 1945-der 2. Weltkrieg in Europa war zu Ende. Am 17. Juli begann die Konferenz der Gewinner über Nazi-Deutschland, der großen Drei, Britanniens noch amtierender Premier Winston Churchill, US-Amerikas frisch gewählter Präsident Harry S. Truman und Joseph Stalin, Staatschef der Sowjetunion und Führer der kommunistischen Partei, im Cecilienhof, dem Tudor Schloß Kaiser Wilhelm II, gebaut für seinen ältesten Sohn, dem Kronprinzen Wilhelm, gelegen im sowjetisch besetztem Potsdam.
In Begleitung der drei Staatsführer befanden sich große Delegationen, angeführt von den jeweiligen Außenministern, Botschaftern und einer Vielzahl von Beratern, alle vereint am runden Tisch zu der damals genannten Konferenz zu Berlin.
Frankreich, anerkannte alliierte Siegermacht, war nicht zur Konferenz eingeladen, da ihre Kapitulation vor Deutschland vor der Gründung der Anti-Hitler-Koalition stattfand.
Truman, gewählter Vorsitzender, eröffnete die Konferenz. Bald jedoch wurden die wichtigen Themen in kleinen Zirkeln besprochen, oft angeführt durch die Außenminister.

Am 25. Juli wurde die Konferenz unterbrochen, denn Churchill reiste zur Bekanntgabe der Ergebnisse zur Unterhauswahl nach London zurück. Seine Niederlage gegen die Labour Partei erzürnte ihn so sehr, dass er sich zum sofortigen Rücktritt genötigt sah. Sein Nachfolger im Amt, Clement R. Attlee, übernahm drei Tage später seinen Platz am runden Tisch.

Dort zusammen mit einem, vor allem außenpolitisch, unerfahrenen US-Präsident und einem frisch gewählten Führer der britischen Delegation, fühlte sich Stalin nicht mehr länger an vorherige Abmachungen mit den verbündeten Alliierten gebunden und verfolgte kompromisslos seine Ziele. Die Sowjetunion hatte bereits in den von der Roten Armee befreiten Länder Osteuropas und Asiens kommunistisch orientierte Regierungen installiert. Stalin nun negierte auch eine fixe Summe von 20 Mrd. Dollar als Reparationskosten, viel mehr sollte es jeder Besatzungsmacht frei gestellt bleiben seine Kriegskompensationen nach den jeweiligen Notwendigkeiten aus der besetzten Zone zu entnehmen. Ebenso durfte die Sowjetunion die eroberten Gebiete im Baltikum wie im östlichen Polen in sein Staatsgebiet vereinnahmen.
Letztendlich sollte die deutsch-polnische Grenze westwärts verlagert werden und die vormaligen Gebiete Ostdeutschlands unter polnische Verwaltung gestellt werden.
Nach dem von Truman in Potsdam entschiedenem Abwurf der Atombomben auf Japan und deren Kapitulation war die koreanische Halbinsel von der japanischen Besatzung befreit und wurde in eine nördliche, sowjetisch kontrollierte, Zone und eine südliche, US-amerikanisch kontrollierte, Zone aufgeteilt.
International verbindliche Abkommen sollten in einer späteren Konferenz verabschiedet werden. Eine Konferenz die nie mehr stattfand. Der kalte Krieg hatte längst begonnen und die Potsdamer Konferenz hinterließ ihre folgenreichen Spuren in der Weltgeschichte.